Main-Taunus-Kreis, Kelkheim, 7.10.2023 - Im Moment erleben wir einen zunehmenden Widerspruch zwischen dem Wissen um die Klimakrise und den eingesetzten Mitteln, um sie abzuwehren. So wird wohl u.a. das Gebäudeenergiegesetz abgeschwächt und die Sektorziele des Klimaschutzgesetzes müssen von einzelnen Sektoren nicht mehr erreicht werden.
Der Verkehr ist dabei das ganz große Sorgenkind. Zu diesem Sektor zählt auch der besonders klimaschädliche Luftverkehr. Das von Flugzeugtriebwerken emittierte CO2 ist für etwa ein Drittel des negativen Effekts des Luftverkehrs auf das Klima verantwortlich. Hinzu kommen mit zwei Dritteln die sogenannten non CO2 Effekte. Einen direkten negativen Effekt haben hier Ruß und Kondensstreifen. Indirekt klimaschädlich wirken Emissionen von Stickoxiden, Sulfaten und Aerosolen.
Auch mit klimaneutralem Power-to-liqid-Kerosin lassen sich die non CO2 Effekte nicht reduzieren. Ganz davon abgesehen wird klimaneutrales Kerosin noch lange Zeit nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. So gehen selbst optimistische Schätzungen davon aus, dass bis 2030 jährlich nur etwa 200000 Tonnen Power-to-liqid-Kerosin produziert werden können. Das entspricht ungefähr 2% des gesamten Kerosin-Absatzes pro Jahr in Deutschland.
Eine Reduzierung der negativen Auswirkungen des Luftverkehrs auf das Klima ist also nicht in Sicht, zumal die Branche weiterhin auf hohes Wachstum setzt. Mit Ausgleichszertifikaten, wie es die Internationale Luftfahrtorganisation ICAO mit ihrem CORSIA Programm vorsieht, werden keine Emissionen vermindert. Wenn wir nicht jetzt anfangen, die Emissionen zu senken, ist die Klimakatastrophe nicht mehr abzuwenden.
„Das einzige wirksame Mittel sind weniger Flüge“, so Gabriele Franz, Vorstandsmitglied des BUND Kreisverbands Main Taunus, „die lärmgeplagten Anlieger der Flughäfen, die wegen des Lärms auch um ihre Gesundheit bangen müssen, werden es ebenfalls danken“.
Kontakt: Gabriele Franz, Gimbacher Weg 25, 65779 Kelkheim, Tel. 061955642
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